Wie steht es um die Digitalisierung in der Bildung? Recap VITAKO Herbstempfang „Digitalpakt 2.0 – Schul-IT am Scheideweg“

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Foto: Sera Z. Kurc, Vitako
Anträge ausfüllen und versenden, Dokumente aus dem Netz laden, ausdrucken oder bearbeiten: Immer mehr Inhalte werden bevorzugt online angeboten und erledigt. Der Zugang zu digitalen Ressourcen wird entsprechend wichtiger und erleichtert den Alltag. Aber nicht alle haben die Chance, die Online-Angebote in vollem Umfang nutzen. Sie können sich die technischen Voraussetzungen nicht leisten.
Das stellte in den zurückliegenden Wochen insbesondere Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien vor große Herausforderungen. Schulstunden per Videokonferenz, Online-Lernplattformen: Praktisch über Nacht sollte der Unterricht digital funktionieren. Ein Smartphone reicht in manchen Fächern nicht aus, um Aufgaben angemessen erfüllen zu können. Ein Notebook oder PC sind in der aktuellen Krise für den Lernerfolg enorm wichtig geworden. Digitale Teilhabe wird damit mehr und mehr zur Voraussetzung für soziale Teilhabe.
Der Verein dezentrale e.V. hat deshalb das Projekt „Hardware for Future“ ins Leben gerufen. Das Referat Digitale Stadt Leipzig der Stadtverwaltung Leipzig fördert das Projekt. Es hat sich zum Ziel gesetzt, LeipzigerInnen aus einkommensschwachen Familien die digitale Teilhabe mit Hilfe wieder aufbereiteter Technik zu ermöglichen. Diese wird von Partnerunternehmen zur Verfügung gestellt.
„Beginnen wollen wir mit bedürftigen SchülerInnen“, erklärt Karin Quasthoff vom dezentrale e. V. „Das Projekt hat aus unserer Sicht einen doppelten Nutzen. Zum einen können wir verhindern, dass Kinder beim digitalen Lernen praktisch abgehängt werden. Wir ermöglichen Ihnen die digitale Teilhabe. Zum anderen werden die technischen Ressourcen aufgrund ihrer Wiederverwendung wesentlich nachhaltiger genutzt.“
Danach sollen dann auch andere bedürftige Gruppen, aber auch Vereine, die ihre Gemeinnützigkeit belegen können, von dem Projekt profitieren.
Erster Technikpartner ist die Lecos GmbH. Das Unternehmen tauscht – unter anderem aus Gründen von Wirtschaftlichkeit und Datenschutz – die Arbeitsplatztechnik bei seinen ausschließlich kommunalen Kunden in vertraglich festgelegten Zyklen aus und hat deshalb regelmäßig gute und funktionstüchtige Technik vorrätig. Insgesamt 20 Notebooks stellte Lecos aktuell zur Verfügung. Weitere werden folgen.
„Seit langem unterstützen wir Vereine in der Region, aber auch internationale Projekte mit Technik“, sagt Lecos-Geschäftsführer Peter Kühne. „Wir freuen uns darüber, mit dem Verein dezentrale nun eine langfristige Partnerschaft aufzubauen. Insbesondere begrüßen wir die Unterstützung bedürftiger Schülerinnen und Schüler, da wir als Partner des Medienpädagogischen Zentrums Leipzig maßgeblich an der Digitalisierung der Leipziger Schulen und des Lernalltags beteiligt sind.“
Perspektivisch wird der dezentrale e.V. die Zahl der Technikpartner weiter erhöhen. Die Gespräche dazu laufen.
Damit die Empfänger die Rechner sofort einsetzen können, übergibt der Verein die Notebooks vorinstalliert. Bei Bedarf führt es eine Einführung in die Handhabung des Laptops und seiner Anwendungen durch und informiert über die spätere korrekte Entsorgung der Technik. Außerdem stehen Lernvideos zur Verfügung. Onlineschulungen per Video sind ebenso in Vorbereitung wie eine Online-Sprechstunde zur Handhabung der Technik.
Voraussetzung für die Berücksichtigung im Projekt „Hardware for Future“ ist die Vorlage des Leipzig-Passes. Die Anfragen werden vom Verein dann in Reihenfolge des Eingangs und nach Verfügbarkeit der Geräte realisiert.
Sie möchten das Projekt ebenfalls mit guter, funktionstüchtig wieder aufbereiteter Technik oder anders unterstützen? Wenden Sie sich direkt an:
dezentrale e.V.
Dreilindenstraße 19
04177 Leipzig
Zur Medieninformation des Referats Digitale Stadt der Stadtverwaltung Leipzig
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Foto: Sera Z. Kurc, Vitako